Das XVII. Capitel.

Nicopompus Gespräche mit einem Mathematicus/ da er weitläufftig redet von der Sternseher Kunst die in Vrtheil künfftiger dinge be- stehet/ vnd von Vorhersagung der Nativitet.

Das XVII. Capitel.

WAs vom Tag noch vbrig war/ verbrachte Meleander mit eben sol- chen Gedancken. Es war ein Frembder/ von Nation auß Assyrien/ der viel Länder durchreisete/ vnter dem scheine andern Leuten Weißheit abzulernen/ in Warheit aber seine eigene groß zumachen. Dieser war damals in Sicilien/ vnd weil er etwas in der Lehre von den Sternen erfahren hatte/ ließ er sich mit seiner Kunst bey denen sehen/ welche auß den Gestirnen in denen sie geboren worden mit eytelem Aberglauben er-[316]fahren wolten/ was für Glück jhnen im Leben auffstossen/ vnd was für ein Todt sie hinweg nem- men würde. Es war damals noch nicht halsbrüchig auß anzeigung solcher Sternen von Fürsten nachzusuchen. Als er derhalben diese Wissenschafft/ welche den Göttern fast gleich gienge/ hoch erhub/ vnd von der Erfahrung viel wußte fürzuschneiden/ wie offt er nämlich Glück vnd Vnglück hette zuvor angesaget/ das nachmals auch erfolget were; wie viel Menschen solche Himmlische Anzei- gungen nicht vngenossen verschmähet/ vnd nicht vergebens ge- fürchtet hetten; trug es sich zu/ daß beym Archombrotus seiner er- wehnet ward/ welcher jhn derhalben erforderte. Bey diesem als er die Gewalt der Himmlichen Wirckung weitläufftig wußte herauß zustreichen/ vberredet er den jungen vnd verliebten Menschen der- massen/ daß er durch diese Kunst zu erfahren begehrte/ was es mit seiner heimlichen Liebe für einen Außgang gewinnen würde. Der Sternseher sagte zu/ er wolte alles worauff die Gestirne deuteten fleissig offenbahren. Aber/ fieng er an/ warumb haben nur Privat- personen Lust auß dieser Wissenschafft zukünfftiger dinge etwas von sich zuhören? Warumb befiehlt nicht auch Meleander/ daß man in Beschaffung deß Himmels nachforsche/ ob der Krieg auff seiner oder auff der Feinde seiten wol werde hinauß schlagen? Solche Rede + + +

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bewegte den Archombrotus/ daß der König auff sein Wort den Ma- thematicus holen ließ/ vnd vermeinete ein solche [317] gewisse Ant- wort von jhm zu hören/ als wann sie ein Orackel sagte. Dieser hofft eine reiche Belohnung/ vnd hatte jhm auß solchem Handel etwas bessers zuvor gesehen als dem Könige; Kam derowegen nach Hoff/ vnd da er gefragt ward/ durch was für Kunst oder Göttliche Ein- gebung er das sehen köndte was noch solte ergehen/ hub er also an: Herr/ sagte er/ es ist nicht der Geist welchem die Wahrsager auß den Klüfften herfür ruffen/ die Gemüter mit jhren Zaubereyen zuver- wirren; er ists nicht der vns zu andeutung künfftiger Dinge treibet. So verführen wir auch nicht die Leute so etwas von vns zuwissen begehren mit verwickelter vnd zweiffelhafftiger Antwort; wie sie zwar thun. Alles was wir fürgeben bestehet in der Macht deß Him- mels/ vnd dem Lauff der Sternen. Wir sind die ersten/ welche der Sonnen Gräntzen auffgemercket haben; die ersten/ welche die Himmlischen Liechter/ vnd jhre vmbschweiffende Strassen/ die man durch keine Fußstapffen erkennen kan/ mit Nahmen vnd Ab- messungen gezeichnet haben: mit einer freyen Besichtigung/ in einer schönen Lufft/ die vom Nebel nicht ist vertunckelt worden. Dann in Assyrien wirdt der Himmel durch Reiff vnd gewölckte Wind selten verdeckt. In dem wir vber solcher Beschawung gewe- sen sindt/ haben wir auß Erfahrung/ daß diese sterbliche Sachen durch bewegung der Gestirne regieret werden: vnd daß keine andere Parcen sindt/ die den Menschen jhr Ziel zu leben vnd zu sterben auß- [318]setzen. Dann weil nach jhrer Zusammentreffung die gantze Welt jhre Veränderung empfängt/ vnd zur Fruchtbarkeit oder Miß- wachs gezwungen wirdt; weil durch solche Macht Jahr vnd Zeiten außgesetzet werden; was ists Wunder/ daß die Menschen von jhnen jhr Leben/ jhre Begierden/ jhre Frewde vnd Trawrigkeit haben? Ewere Mayestät wölle mich allein jhre Geburtsstunde wissen lassen. Ich wil auff einer Tafel das Bildnüß deß Himmels/ vnd alle Häuser/ welche wir den Sternen zueignen/ entwerffen: darein wil ich die- selbige Gestirne setzen/ welche bey ewerer Geburt darinnen gewe- sen sindt. Die glückhafftesten Planeten sindt Jupiter/ die Sonne/ vnd Venus; die ärgsten Mars vnd Saturnus; Mercurius vnd der Mond haben vnterschiedene Wirckungen/ nach der Art deß Orts in wel- chem sie erscheinen. Ich wil Achtung drauff geben/ welcher bey +
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ewerer Geburt Oberherr gewesen/ in welchem Grad/ vnd mit was für Anschawung jhn die andern gemiltert oder schädlicher gemacht haben: vnd also vnfehlbar herauß lesen/ zu was jhr bestimmet seydt.

Die beharrlichen Worte deß Menschens/ vnd die grösse deß ver- heissens bewegten den Meleander. Vber diß brachte jhm die Maye- stät dieser Kunst/ vnd die vngemeine Art zu reden/ gleichsamb als er nichts dann Geheimnüsse sagte/ ein Ansehen zuwegen. In dem jhn aber alle hoch erhuben/ sahe Nicopompus/ der mit wenigen an- dern zur stelle war/ den Stern-[319]beschawer an/ vnd fieng halb lachende vnd halb zornig an: Mein Freundt/ jhr habt euch des Re- gimentes der Götter gebraucht. So schreibet derwegen die schädt- lichen Gesetze der Hoffnung vnd Furchte/ vnd machet daß sich die- selbigen darnach richten die sich wollen betriegen lassen. Melean- der vnd die vbrigen/ welche sich sonst vber jhm verwunderten/ hiel- ten vber diesen Worten an sich/ vnd begehrten hefftig zuwissen/ was deß Nicopompus Meinung hiervon were/ ob er den Caldeer oder seine Kunst vernichtete. Fürnehmlich wolte Meleander wissen/ war- umb er mit dem Frembden so vbel vmbgienge. Er gab zur Antwort/ Warumb/ Herr/ sagte er/ sol ich dem Betrieger nicht obstat halten/ der jhm mehr Gewaldt vber euch zuschreibet/ als die Sternen von welchen er so greifflich liegen darff? Dann alles was er vnwarhafftig auffsetzen wirdt/ das wirdt hernach ewerem Gemüte/ welches kein Lauff der Sternen hette bewegen können/ die Rhue benehmen/ weil es stets dessen erwarten wirdt wöllen/ was euch begegnen sol. So wird dieser Tyrann vber euch herschen gleichsam mit einem ver- dacht deß vnschuldigen Himmels/ vnd/ als ob er Jupiter were/ euch seiner Meinung nach jhm sehr verbündtlich machen/ wann er sich wird vberreden lassen/ euch allen ersprößlichen Wolstand anzukün- digen. Was vermeint jhr aber wol daß jhr von ihm lernet? Ich wil euch ohne abmahlung deß Himmels sagen was er thun wird. Wann er viel Pappier (nit ohn sein eigen lachen/ wo er [320] klug ist) wirdt vollgeschmieret haben/ so wird er euch entlich mit einer ern- sten Stimme alles Glück vnd solchen Außgang dessen jhr werth seyd ankündigen: dann er zweiffelt nicht/ daß er durch solches Mittel nicht solle bey euch Gnade vnd etwas von Belohnung empfangen. Beynebenst aber/ damit es nicht das ansehen habe als es Gewinstes halben geschiehet/ wirdt er die Stirne runtzeln; verworrene Auff- züge machen; baldt euch/ baldt die Sternen anschawen; letzlich auch was schreckliches hinzu setzen/ doch das gleichwol zweiffel

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hafftig sey/ vnd auff allerley Meinung außgeleget werden könne. In diesem allen bestehet die sawere Arbeit: das ist die antwort die er verkaüffen wirdt; welche ich euch aber vmbsonst sage. Aber sol ich nicht mit jhm daran ziehen/ weil ewer Stillschweigen/ Herr/ vnd er selber/ in dem er mich stets anschawet/ weitere vollführung meines Widerfechtens zu erfodern scheinen?

Ihr saget/ Mathematicus/ daß auß abtheilung der Gestirne/ auß jhrer Ordnung/ auß der Gewalt jhrer Wirckung den Kindern wenn sie zur Welt kommen der Zustandt jhres Lebens vnd Todes werde abgemessen. Ihr bekennet aber/ daß der Himmel mit einem so ge- schwinden Lauffe sich herumb wende/ daß der Standt des Gestirnes in einem Augenblicke verendert werde. Wann nun eine solche Be- hendigkeit/ dergleichen man mit Gedancken schwerlich fassen kan/ die Himmlische Cörper fortreisset; vnd aber jhre Drewung oder Ver- heissung sich verwan-[321]delt nach jhrer Stellung/ welchem Men- schen wöllet jhr für gewiß sagen wie es jhm ergehen sol/ weil man nicht wissen kan bey welcher Gelegenheit deß Gestirns er geboren worden? Es sey dann daß jhr vermeinet/ daß die Hebammen stracks nach der Vhr sehen/ den Augenblick deß Tags zu mercken/ vnd deme der geboren wird seine Sterne so genaw auffzuheben als sein Vattertheil. Wie vielmal lässet der Mutter Gefahr die jenigen welche vmb sie sind an solche Sachen nicht gedencken? wie vielmal ist nie- mand/ der von diesem Aberglauben was halten wil? Aber gesetzt/ daß jhrer stracks seyn möchten so hierauff Achtung hetten. Wann es sich begibt/ daß vber dem Kind lang geboren wird: wann es/ wie offtmals geschicht/ eine Hand/ oder ein theil vom Kopff herauß gerecket hat/ vnd der ander Leib nicht folgt: welche stellung deß Gestirns wirdt dem Kind müssen außgerechnet werden? Die/ welche darbey gewesen ist wie es den Kopff herauß gestossen hat? oder die/ welche jhn hat beschienen wie er gar hernach ist kommen? Vber diß/ weil die Sonnenzeiger offtmals jrren/ vnd viel Vhren wegen dörre oder feuchtigkeit der Lufft wandelbar werden; wannher wöl- let jhr es wissen/ daß eben dieselbige Zeit/ welche genawe Leute/ oder gute Freunde bey Geburt der Kinder auffgemercket haben/ der Abmessung deß Himmels zugesagt habe?

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Gesetzt auch dieses/ es werde darinnen nicht gejrret; vnd daß jhr vnfehlbar findet/ an welchem Ort/ [322] vnd von was für Kräfften die Sterne damals gewesen seyn/ wie der/ von dem jhr nachsucht zur Welt ist kommen. Wannher haben die Sterne ein solches Ge- biete vber vnsere Leiber/ ja vber vnsere Gemüter? Sol ich von jhnen meine Glückseligkeit/ meiner Art zu leben/ vnd Weise zu sterben erwarten? Wie ist es mit denen die dem Kriege nachziehen/ vnd in einer Schlacht zugleich bleiben/ sind sie alle vnter einem Zustande deß Himmels geboren worden? Wann ein Schiff sol vntergehen/ soll es nur die auffsitzen lassen/ welche die Gestirne bey jhrer Ge- burt zum Schiffbrechen vnd ersauffen bestimmet haben? Es ziehen ja zu Felde/ vnd machen sich auff die See mancherley Menschen/ die vnter aller Art deß Gestirnes geboren sind; vnd vngleiche Ge- burten werden mit gleichen Tode zusammen gebracht. Hergegen leben vnd sterben die jenigen nicht mit einerley Glück vnd Verlauff/ welche gleich vnter eben einem Verbündnüsse deß Gestirnes hieher kommen. Ihr sehet hie den König: Meinet jhr daß alle die so in eben dieser befindung der Sternen wie er gebohren sindt worden/ Königreiche bekommen haben? oder zum wenigsten so viel Reichthumb/ welches die glückhaffte vnd günstige Anschawung der Sternen bezeugen köndte? oder daß sie noch auff diesen Tag alle leben? Sehet den Cleobulus an; sehet euch an. Die mit jhm zugleich geboren sindt/ sind sie auch alle verständig/ vnd bey den Königen in Gnaden; oder [323] die mit euch/ sind sie alle (damit ich nit was ärgers sag) Sternseher? Wie wann einer von einem Rauber vberfal- len wirdt? es muste so seyn/ saget jhr/ daß jhn der Räuber vmb- brächte. So haben also eben die Sternen/ welche diesem Menschen bey seiner Geburt zuerkant haben daß er vom Mörder hingerichtet würde/ dem Mörder/ so vielleicht lange zuvor geboren worden/ das Gemüte vnd die Gewalt verliehen/ daß er diesen dermal eines wolte vnd köndte auffreiben? Dann jhr gebet ja für/ es komme nicht weniger von dem Gestirne her daß dieser morde/ als daß jener er- mordet werde. Wann einen aber sein Hauß erschläget/ hatt darumb die Mawer einfallen müssen/ weil es die Gestirne so mit sich ge- bracht haben/ daß diesen sein Hauß begraben solte? Vielmehr hat jhn die Last erdruckt/ weil die Mawer eingefallen ist. So ist es auch mit den Ehren vnd Würden/ zu welchen man durch gewisse Staffeln + +

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hienauff steiget. Dann können die Sternen/ welche bey eines Men- schen Geburt gewesen seyn/ vnd jhm (wie jhr wollet) hohe Würden versprochen haben denen/ die vnter jhnen nicht gebohren sindt/ gebieten/ durch welcher Erwehlung jener zu seinen versehenen Würden gelanget ist?

Ich wolte derhalben sagen/ daß diese Eitelkeit die grösseste Narr- heit auff der Welt sey/ wann dieser Nahme Narrheit hierzu nicht viel zu wenig were. Es ist gewiß der ärgste Aberglauben den man finden kan. Dann worzu dienete die Freyheit der [324] Menschen/ wann sie von dem nicht weichen können/ was jhnen die Gestirne fürschrei- ben? Was darff ich für meine Gesundheit sorgen/ nach Ehren stre- ben/ den Lastern absagen/ mein Gemüth zur Tugendt lencken/ weil mir schon bey meiner Geburt angezeigt ist/ was ich sol vnd muß seyn? Beklag ich mich vber den verlust der Menschlichen Frey- heit? Die Macht der Götter wird selbst ohnmächtig. Ich mag kein Rauchwerck mehr verlieren: ich förchte die Götter nicht/ vnd bitte sie auch nicht/ weil sie das jenige nicht können oder nicht wöllen abwenden/ was ein mal vber mich beschlossen ist. So wöllen wir gleichwol für die Kinder bitten/ welche noch geboren sollen werden/ daß sie mögen ein gnädiges Gestirn bekommen. Ich wil euch sagen was ich in Merganien gesehen habe. Es war einer von diesem Aber- glauben dermassen eingenommen/ daß er auch nicht in seines Weibs Schlaffkammer gieng ehe er die Sternen zu Raht genommen hatte. Wann entweder der Schwantz deß Drachens die Sternen vmb- schlingete/ oder sie der Scorpion mit seinen Scheeren ansteckete/ oder etwan sonsten was vngehewers an dem Himmel stundt/ so schlieff er durchauß alleine. Fraget jhr wie es hinauß ist gelauffen? er hatte etliche Kinder bekommen/ vnd seynd alles Narren worden.

In dem Meleander vnd die vbrigen der vnglückseligen Fürsichtig- keit deß Merganus lachen/ so erholete sich der Sternseher/ wiewol er durch die vn-[325]verhoffte Anklagung jrr gemacht worden/ vnd gleichsam als er nach solcher Rede nicht fragte/ fieng er an; Daß den Göttern hierdurch nichts entzogen würde/ weil auff ihren Be- fehl eben diese Gewalt von welcher er redete in dem Gestirne were; + + +

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vnd daß sie sich jhrer Macht so gar nicht begeben hetten/ daß mann noch vnzehlich viel Sachen wißte/ durch welche sie sich gnädig oder vngütig erzeigeten. So weren die Liebhaber der Mathematic keine solche Leute/ daß sie dafür hielten/ als ob alle die mit einem Könige geboren würden auch musten zu einem Königreiche gelangen. Wann man künfftige Dinge wissen wolte/ so muste man noch in vielen Sachen ohne die Sternkunst erfahren seyn; darunter vornemlich weren die Gelegenheit vnd Art der zeit in welcher man lebet/ vnd die Würde eines jeglichen seines Standes. Im vbrigen wann jemandt verleug- nete daß der Himmel keine Gewalt vber die Menschen hette/ der were werth daß man jhn für Vnsinnig hielte. Weil ja ein jederer ver- stünde/ daß die Lufft/ welche nach Gelegenheit deß Himmels ent- weder trübe oder lauter sey/ von sich selbst in der Menschen Cörper dringe/ von welcher die Gemüter so darinnen beschlossen sindt solche Zuneigungen bekämen/ wie sie jhnen einbliese. Weil er also glimpfflich redete/ sagte Nicopompus darzwischen: Mein Mathe- maticus/ ich leugne den Gestirnen nicht alle Gewalt. Daß ein Mensch zu der Faulheit oder Arbeit angereget werde; daß er einen [326] verschlagenen Kopff oder einfaltiges gemüte bekomme; daß er sich zur Lust/ oder boßhafftigen Einsamkeit neige; letzlich mit einer reitzung vnd nachdruck Lastern oder Tugenden nachhänge; dieses sage ich freylich wol/ daß es von der Regierung herkomme/ welche der Himmel vber die jrrdischen Dinge hat. So wil ich auch nicht darwider streitten/ wann jhr muthmasset daß die/ so vnter einem gütigen Gestirne eine Sanfftmuth geschöpffet haben/ in an- deren Zustandt vnd Glück gerathen mögen/ als die jenigen/ welche von jhren ernsten vnd vnruhigen Gestirnen auff hitzigere Anschläge geleitet werden: oder daß die welchen von dem guten Gewitter deß Himmels Muth vnd Fröligkeit eingepflantzet ist worden/ angene- mer von Sitten seyn werden/ als diese Leute/ welche Saturnus durch eine widerwertige vnd verdrießliche Einsamkeit voll von Gedancken vnd Nachsinnen gemacht hat. Solche Lehren/ die nicht von einer gewissen Kunst/ sondern von einer sonderlichen Weißheit vnd Ver- nunfft her rühren/ verachte ich zum wenigsten nicht. Es sindt an- dere Sachen/ warumb ich wider euch streitte; sonderlich aber diese viere: Erstlich darumb/ daß ich glaube/ daß vns die Gestirne zur rechten oder bösen Begierden reitzen/ aber nicht zwingen; welches + +
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wieder euch ist. Hernach/ daß man auß betrachtung der Gestirne oder Begiehrden nicht könne gewiß zu vorher sagen/ was einem Menschen in seinem Leben be-[327]gegnen/ oder was jhm die Göt- ter für ein Ende zugeordnet haben. Zum dritten/ daß man nicht wol erkennen könne/ von welchen Sternen die Kinder jhre Zuneigungen vberkommen. Letzlich/ daß es entweder eine Thorheit oder eine Gottlosigkeit sey/ solche Notwendigkeit der Sternen den freyen Sa- chen oder die sich ohngefehr zutragen/ zuschreiben wöllen.

Ich wolte weitleufftiger von diesen Sachen reden: aber/ Allergnä- digster König/ ich sehe daß jhr mich zu hören müde seyd/ vnd den Cleobulus anschawet/ welcher euch besser Erklerung deß Krieges halben/ als ich vnd dieser Mathematicus/ sagen wird. Nein/ sagte der König/ fahret fort diese Sachen kürtzlich zu erzehlen. Darauff hub dieser an: Es erscheinet darauß/ daß vns die Gestirn nicht zwin- gen/ daß viel von vns die Reitzung welche sie bey vns erwecken/ mit der Vernunfft bändigen; vnd vnser Geschlecht in keinem Dinge von den Bestien so sehr vnterschieden ist/ als in dieser eigenthümblichen Freyheit; welche zwar von starcken vnd brennenden Bewegungen kan gereitzet/ aber zu Lastern oder Tugenden wieder jhren willen nicht gezwungen werden. Dannenher höret man in der Philosophen Schulen nichts gemeines/ als daß sie sagen/ eines weisen Mannes Ge- müte/ welches von keiner Dienstbarkeit weiß/ befehle auch den Gestirnen selbst. Dannenher werden die jenige täglich gelobt/ die den Zorn/ die Liebe vnd andere Ströme/ mit welchen [328] die Ge- stirne vnsere Hertzen vberschwemmen/ zurück halten; welches sich dann also nicht verhalten würde/ wann nicht vnser Gemüte den gegebenen Befehl der Sternen verwerffen oder außschlagen köndte. Vber diß/ wie die Sonne durch einerley Wirckung nicht allen Dingen schädlich ist/ die sie mit gleichem Glantze vnd Stralen bescheinet: dann etliche gesäme wärmet/ etliche verderbet sie: die schwachen Kräuter müssen verdorren/ vnd die andern werden durch jhre grös- sere Feuchtigkeit erhalten: so auch alle Kinder die geboren wer- den/ welche wie ein Acker auff vnterschiedene Art/ nach der El- tern Natur/ Gesundheit vnd Gestalt zugerichtet sind; dieselben Kin- der/ sage ich/ müssen von der Gewalt welche sich von dem Himmel zugleich vber jhrer viel erstrecket/ nicht eben einerley Wirckung gewärtig seyn. Wird sich die Natur deß Kindes jhrer Eigenschafft gleichen/ so wirdt sie darinnen herschen; wirdt sie aber anders beschaffen seyn/ so wirdt sie dieselbige kaum ein wenig mässigen.

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So daß jhr/ im fall jhr von Sitten vnd Leben eines Kindes reden wol- let/ nicht allein den Himmel/ sondern auch seine Eltern/ vnd den Zustandt oder Glück in welchem sich die Mutter die Zeit vber als sie schwanger gewesen ist/ befunden hat/ nebenst vielen anderen Sa- chen/ die euch mehrentheil vnbekandt sindt/ in Augenschein neh- men. Hierauß erscheinet der beweiß der andern frage welche wir fürgenommen haben; daß man nemlich auß den Sternen für gewiß [329] nicht abnemmen könne/ was die Menschen thun oder leyden würden. Dann weil wir die angeborenen Zuneigungen zu hinderhal- ten das Vermögen haben; Warumb solte vns nicht ingleichem das- selbe zu vermeiden möglich seyn/ welches auß jenen Zuneigungen entstanden were/ wann wir jhnen gefolgt hetten? Weil auch diese zwingende Beschaffenheit deß Himmels auß vielen Vrsachen baldt leichter baldt schwerer in das Gemüte eines Menschen dringet/ warumb seidt jhr derer Meinung/ daß sie bey allen einerley Wir- ckung verursachen werde/ weil sie nicht mit einerley Krafft in alle gedrungen ist?

Ich satzte dieses hinzu/ man könne auch nicht recht gewar wer- den/ welche zusammenkunfft oder Scheidung der Sternen es sey/ welche den Kindern den Samen der künfftigen Begierden ein- pflantze. Ihr sehet dieselben an/ welche vber dem Kinde stehet/ wann es zur Welt kömpt. Warumb nicht auch die selbe/ welche gewesen ist/ wie die Geburt in Mutterleibe Athem zubekommen an- gefangen hatt? Warumb nicht die andern/ vnter welchen der zarte Leib/ vnd die Seele so von sich selbst nicht gewust hatt/ in dem Mütterlichen Cörper hatt leben lernen? Gewiß ich bin der Meinung/ daß an beschaffenheit derselbigen Gestirne einem Kinde nicht weni- ger/ als an seiner Geburtstunde liege.

Den letzten Punct belangend/ daß die freyen Dinge oder die sich ohngefehr begeben/ ohn Lesterung [330] der Götter/ der Gewalt deß Gestirnes nicht können zugemessen werden/ wolte ich mit grösserm Eyfer verfechten; wann ich nicht förchten müßte/ daß ich mit Ver- drüßligkeit meiner weitläufftigkeit den König euch gnädiger ma- chen möchte. Doch wil ich es noch einmal sagen/ daß jhr diesem also zu seyn wöllet/ vnd daß jhr es nit wöllet ohne Sünde vnd Thor- heit. Ist auch etwas freyer als ein Weib nemmen? sich in diesen oder jenen Standt zubegeben? Oder ist etwas das sich mehr ohngefehr +

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zuträgt/ als daß ein Mensch durchs Schwert vmbkomme/ im Was- ser vntergehe/ Feindschafft habe/ in einem gewissen Jar eins kranck werde/ bey Fürsten in Gnaden/ an Würde oder schande beruffen sey? Doch habt jhr Sternseher im gebrauch/ von solchen Sachen zu antworten. Hierinnen bestehet ewere Verwegenheit; allhie nemmet jhr euch frembder Sachen an. Es ist nicht langst/ daß ein Diener seinen Herrn bestolen hatte: Er war darvon gelauffen; der Herr aber suchte jhn. Es kundte nichts mehr vngefehr geschehen/ als daß er entweder ergriffen würde/ oder darvon käme. Derhalben trug es sich zu/ daß er entwüschte. Bald sagte mir einer von eweren Lehr- meistern/ der von vergangenen Dingen sehr wol weissagen kundte/ daß der Dieb darumb vngenossen entrissen were/ weil Luna dem Mercurius/ dem Patron der Diebe/ were entgegen kommen/ vnd jhn bedecket hette. Er kundte mich kaum vberreden/ daß er diese Fabel ausser allem Schertz erzehlete. Es war derwegen weder an der [331] Fürsorge der Götter/ noch an deß Herrn Fleiß/ noch auch an deß Diebes List gelegen/ daß er entweder gefangen würde/ oder sicher verborgen bliebe: sondern es mußte auff geheiß der Sternen also ergehen; von welchen wann die Menschlichen Sachen also ge- trieben werden/ so legt ein jeglicher vergebene Müh vnd Arbeit auff seine Geschäffte. Dann ob wir gleich nichts darbey thun/ so wirdt es doch ohn diß geschehen/ was sie fürgeschrieben; was sie aber verbotten haben/ das wirdt vnser Fleiß keines wegs verrichten. Aber damit ich nichts erwehne von den andern Sachen/ mit denen ich dieses Vnrecht/ welches jhr den Göttern vnd der Natur anthut/ widerlegen wolte; So frage ich euch/ Caldeer/ ob dieselbige Gewalt/ welche einem Kind das geboren wird ein glückseliges Leben/ oder auff das dreyssigste Jahr ohngefehr seines Alters/ oder länger/ einen plötzlichen Todesfall verursachet; ob/ sage ich/ dieselbige Gewalt/ welche diese Fälle oder solches Glück erregen wird/ im Himmel ste- hen bleibe/ vnd so lang auffwarte/ biß es zu bestimmeter Zeit auff die Erde dringe/ vnd die nothwendigen Werckzeuge zu nothwendi- ger Vollbringung treibe: Oder ob sie dem Kind selber eingepflantzet werde; daß sie/ wann sie jhn jhm gleichsamb erzogen vnd allge- + + + +
[Druckausgabe S. 205]
mach zu etwas worden ist/ hernachmals zu bestimmeter Zeit auß- breche/ vnd das erfülle/ was jhm die Gestirne haben anbefohlen. Wann jhr saget/ sie bleibe im Himmel/ so seyd jhr außdrücklich vnverschämbt. Dann weil das Glück deß Kindes/ [332] wie jhr wöl- let/ auß der Beschaffung in welcher die Sternen bey jhrer Ver- samblung/ weil es geboren ist worden/ gewesen seyn/ herrühret; her- nach aber eben dieser Gestirne Lauff dieselbige Gestalt im Himmel verlohren hat; in welchen Kasten oder Vorrahtkammer wird diese vorige Gewalt in dessen eingelegt/ biß sie nach vielen Jahren jhre Wirckung erst sehen lasse/ vnd ihre Person spielet? Stehet jhr aber in Gedancken/ daß solche vnverwindliche Notwendigkeit in dem Kinde/ welches hernach zum Manne werden sol/ stecke/ so seyd jhr Närrischer als zuvor. Also wird die Vrsach in dem Schiff- brüchigen wohnen/ daß sich die Winde erheben/ vnd daß der Stewer- mann in den Gedancken das Schiff in eine Sandbanck lauffen läßt: Oder also ist der Bawer Vrsach am Kriege der jhn Arm macht; oder an dem schönen Wetter/ das jhm viel Früchte gibt? Vnd die welche von der abbrechenden Erden vberschüttet werden/ reissen mit der vnendlichen Bevorstehung die in jhnen verborgen ist/ gantze klumpen der Natur herunter/ damit sie nur also sterben/ wie das Gestirn es jhnen hat zuerkand. Mehr mag ich wider diese schänd- liche Thorheit nicht erwehnen/ welche die Götter vnd Menschen in ein Gefängnüß legt; welche ohn alle Vernunfft sich zuweilen einen Fortgang der keine Vrsach hat betriegen läßt/ vnd denen die sich bey jhr befragen in jhren Gemütern ein vergebne vnd offtmals Gottlose Hoffnung/ oder vnnütze Forcht erwecket.

[333] Doch sagen sie von etlichen Orackeln/ daß der Außgang darauff erfolget sey. Hierdurch wöllen sie jhnen einen Glauben zu wegen bringen/ als ob diese Kunst nicht solle verachtet werden. Ich läugne zum ersten bald/ wann sich schon etwas dergleichen begeben hat/ daß es auß notwendigkeit der vnwandelbaren bevorstehung oder zwang der Gestirne hab erfolgen müssen. Viel ehe wolte ich glauben/ daß ein sonderliche Göttliche Krafft sey/ welche zur Rache solchen schändlichen Aberglaubens/ den Menschen zu wei- len eben diß fürstellet/ wessen sie sich nicht von den Göttern/ son- dern von dem Gestirne beförchtet haben. Hernach wie die Träume/ wiewol sie ohn Kunst vnd Leitung herumb jrren/ dannoch biß- +

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weilen die Gestalten künfftiger Dinge fürbilden: vnd wie ein Blin- der/ wann er mit einer menge Steine vmb sich wirfft/ zu zeiten gleichwol ohn seine Gedancken das Ziel trifft. So ist es auch kein Wunder/ weil jhr offt vnd allenthalben lieget/ wann das Glück ewe- rer verwegenheit bißweilen fort hilfft. Was verwundert jhr euch dann/ daß jhr ein mal wahr geredt habt? Es bezeugen auch diese wenige Warheiten/ welche an euch ins gemein gelobet werden/ daß hinder ewerer Kunst nicht viel stecke. Dann was kan für ein klärere Anzeigung seyn/ daß jhr mit der Warheit wenig Gemeinschafft habt/ als diese/ daß man es gleich als für ein Wunderzeichen rech- net/ wann ewere Gauckeley ohngefehr mit jhr vberein trifft? Ich trawe aber dem gemeinen Geschrey auch nicht so viel/ daß [334] ich allzeit gleubete/ was es von ewerer Weissagung außgiebet. Wann man Wunderzeichen erzehlet/ so werden sie von etlichen mit entsetzung vnd Lust angehöret; vnd nach dem sie nur einen finden der von jhnen zuschreiben weiß/ ob sie gleich nie geschehen sindt/ so gefallen sie doch vielen/ wachsen durch die Schew welche man für jhnen hat/ vnd werden durch jhr Alter hernach groß geachtet. Eben durch solche Beschaffenheit sindt ewre Fabeln auch gestiegen: es sey dann daß diese gottlose Kunst ein heimliches vernehmen mit den bösen Geistern getroffen habe: dann dieselben vntersuchen ge- naw vnter den Menschen vnd Geheimnissen/ vnd können von zu- künfftigem Wesen scharffsinnigen Argwohn schöpffen. Darumb darff man sich nicht wundern/ weil ewere Caldeer in jhre schendt- liche Geselschafft gerhaten sindt/ daß sie durch jhr Eingeben vnd Anweisung von denen Sachen bißweilen einen Nahmen erlanget ha- ben/ welche sonst Menschlicher Vernunfft nicht gemesse sindt. Aber genug. Wann jhr wisset/ Mathematicus/ was sich mit Sicilien bege- ben sol; warumb sollet jhr auch nicht wissen/ was euch werde auff- stossen? Warumb habt jhr nicht gewust/ daß ich euch heute würde verdrüßlich seyn? Warumb habt jhr nicht zu erfahrung ewerer Kunst/ angezeiget/ daß einer verhanden were/ der euch jrr würde machen? Letztlich wann jhr erforschen könnet/ ob der König sei- nen Feinden werde ansiegen/ so suchet zuvor nach/ ob er euch auch gläuben [335] werde? Ein so weiser König/ solte er euch gleuben in so wichtigen Geschäfften/ vnd auß einer Kunst die sich durch Befindung deß Gegenspiels allen Leuten außzulachen giebt/ wann + +
[Druckausgabe S. 207]
sie nur von leichten vnd geringen Sachen sagen wil? Dann jhr ge- bet für/ vnd wir bekennen es auch/ daß die hellen oder gewölcketen Tage die Macht deß Regens/ die Stürme vnd Winde/ dem Mensch- lichen Geschlechte von der Gemeinschafft deß Gestirnes herrühren. Ihr jrret aber dennoch so offt/ wann jhr auß Beschawung der Ster- nen entweder Sonnenschein oder feuchtes Gewitter ankündiget/ daß man auch auß dieser ewrer Freyheit zu liegen ein Sprichwort gemacht hat. Sehet selber den Himmel an/ betrachtet den Lauff deß Mondes/ setzet die bösen oder guten Aspecten der Himlischen Liech- ter auff; vnd auß diesem erkleret mir/ wann jhr könnet/ welche Tage heimliches oder vnsitsames Wetter seyn wirdt. Wo jhr nicht jrren werdet/ wo euch der Außgang nicht eines andern vberzeuget/ so wil ich mich solcher Straffe vnterwerffen/ wie mir ewere Kunst/ wieder die ich bin/ wirdt zuerkennen. Vnd gleichwol werdet jhr nicht sagen/ daß die Gestirne weniger Gewalt vber die Lufft/ vber die Wolcken/ vnd lauteres Gewitter haben/ als vber die Cörper vnd zustandt der Menschen. Weil jhr derwegen jenes nit wisset/ wie wöllt jhr dann dieses zuvor sehen? jhr werdet nämlich auß den Sternen erkennen/ wie der Krieg wird hinauß lauffen/ vnd was für ein Geist die Sicilier regieren wird; vnd werdet [336] nicht mercken können/ wann eben dieselbigen Sterne ewerem Garten einen Regen/ oder ewerem Vieh Sonnenschein bescheren werden? Man muß viel- mehr bekennen/ daß jhr entweder auß dieser Vnwissenheit deß Wetters nicht wisset/ was die Sterne wöllen vnd befehlen; oder daß ein andere Gewalt seyn muß/ von welcher jhr keine Nachrichtung habt/ welche jhrem Gefallen nach solchen Beschluß vnd Gebott der Sternen abschaffen kan.

Wann jhr von den allgemeinen vnd königlichen Geschäfften so viel Wissenschafft habt/ warumb helfft jhr euch nicht durch eben dieses Mittel in eweren eigenen Angelegenheiten vnd Nahrung? Als ich mich in Phrygien auffhielt/ war ein Alte die mit jhrem Wahr- sagen viel Geldt erwarb. Es trug sich zu/ daß in eines vermögenden Bürgers Hauß eine Schüssel hohen werths durch Diebstal wegk kam: Der/ dem solcher Vorraht vnd Geschirr vertrawet war/ gieng mit etwas von Gelt neben seiner Freunde einem/ zu der Alten/ in falscher Meinung/ er hette den Dieb schon/ vnd also auch seine Schüssel. Es war früh morgends/ vnd als diese kamen/ machte die + + +

[Druckausgabe S. 208]
alte Mutter erst die Thür auff/ welche mit Koth beworffen war. Ich weiß nicht welcher Nachbar jhr heimlich den Bossen gerissen hatte. Derhalben stund sie gantz zornig/ vnd/ wann ich wüßte/ sagte sie/ wer der Schelm were/ der mir bey Nacht dieses Stück mitgespielet hett/ bey dem Apollo/ ich wolte jhm den Koth/ den er mir an meine Thür geschmissen hat/ in [337] das Gesicht werffen. Vber diesen Worten sahe der/ welche sie vmb raht fragen wolte/ seinen Gefähr- ten an/ vnd/ warumb sagte er/ wöllen wir das Geldt vnnützlich da- hin geben? Solte vns das Weib berichten können/ wer vns beraubet hette/ die in jhren eigenen Sachen zweifelt/ vnd/ da man jhr den Ge- stanck fast in das Maul gerieben hat/ noch nicht weiß vber wen sie sich erzörnen sol? Vnd gieng so geschwinde von der Sybillen weg/ als er war zu jhr kommen.




Zitierempfehlung:

Martin Opitz, Martin Opitz. Gesammelte Werke, in: Hybridedition der deutschsprachigen Werke des Martin Opitz. , hg. von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 2018ff. URL: (abgerufen am: )

Zitierempfehlung der Druckausgabe:

Martin Opitz, Martin Opitz. Gesammelte Werke, in: George Schulz-Behrend und (Hrsg.),