.1 Cernis ut exuta .2 Der sehr gewündschte Lentz

37. Sz 30 1619 .1 Cernis ut exuta .2 Der sehr gewündschte Lentz

Nuptiali Sacro ... Dn. Jonae Klimpkii, Ecclesiae Fischbachiae Pastoris, et Annae Rosae, ... Martini Rosae, p. m. civis quondam apud Gorlicenses et mercatoris, relictae filiae, ... Ad 15. April. ... M. DC. XIX. celebrando, applaudunt amici fautores. Gorlicii eXsCrIpta stVDIo IohannIs RhaMbae.

4°: A–D2. Exemplar: Oberlausitzische Bibliothek der Wissen- schaften, Milichsche Sammlung, Görlitz, Ba VII 4°/11/35.

Unsere Gedichte stehen auf Bl. B4b und C1a.

Jonas Klimpke († 12. Aug. 1633) stammte aus Grünberg, sein Pfarrdorf Fischbach liegt im Hirschbergischen. Er wurde später Diakon und Archidiakon in Strelen, wo er im Amte starb. Er be- tätigte sich gelegentlich als Dichter von lateinischen Epithalamien und Epicedien.

[Druckausgabe S. 143]

Es ist möglich, daß die Familie des 1619 schon verstorbenen Görlitzer Kaufmannes Martin Rosa verwandt ist mit Reinhard à Rosa, J. U. D., Syndikus von Breslau, sowie kaiserlichem und liegnitzischem Rat.

[.1]

CErnis ut exuta serae formidine brumae,
Laxentur nitidi vere tepente dies?
Purpureis laeti pubescunt floribus horti,
Rure pecus, querulae colle vagantur aves.
5 Diva Paphi Charisin tenerisque immista puellis
Et saltat, suaves et praeit ipsa modos.
Et tu, Sponse, memor quorum conseveris arvis,
Egregiam transfers in tua prata rosam.
Da veniam, genitrix formarum fausta bonarum,
10 Gorlicium: a nymphis demitur ista tuis.
〈Vero etiam vero〉 felix est terra Silesis:
Ducta alio fructus non minus arbor alit.
Hoc olim quoque tu, Fors, ipsa fateberis, haec cum
Incipiet multas unica ferre rosas.
+ +

[.2]
Idem Germanice. Sonnet.

DEr sehr gewündschte Lentz die kalte Lufft verdringet;
Die gantze Welt zeucht an ein newes grünes Kleid;
Der zarten blumen glantz/ Hertz/ Muth vnd Sinn erfrewt;
Das Vieh geht wieder aus; der Vögel schar sich schwinget;
Sachanmerkung + + + +

[Druckausgabe S. 144]
5 Die Venus selber auch mit jhren Nimfen singet/
Das wald/ feld/ berg vnd thal erschallet weit vnd breit:
Auch jhr/ Herr Breutigam/ bequemet euch der Zeit/
Vnd vnsrem Schlesien ein’ edle Rosen bringet.
Mißgönn’ vns/ Görlitz/ doch nicht diese deine zierd:
10 Bey vns wird gleich so wol sehr trächtig Land gespürt.
Vielleichte wirst du noch in künfftig selber sagen/
Das so ein junger Baum wird anderweit verführt/
Viel eh’ als wo er wuchs zur erste/ frucht gebiehrt;
Wenn diese Rose wird viel schöner Rosen tragen.
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Zitierempfehlung:

Martin Opitz, .1 Cernis ut exuta .2 Der sehr gewündschte Lentz, in: Hybridedition der deutschsprachigen Werke des Martin Opitz. Band I, hg. von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 2018ff. URL: https://opitz.hab.de/edition/band-i/i_37/ (abgerufen am: )

Zitierempfehlung der Druckausgabe:

Martin Opitz, .1 Cernis ut exuta .2 Der sehr gewündschte Lentz, in: George Schulz-Behrend und (Hrsg.), Band I