Weinrichium recte
Dies im Druck bisher nicht aufgefundene Gedicht ist hier nach Hs Kl 175, Nr. 39 wiedergegeben; es befindet sich auch in R 2306,3 und in M 1469. In R 2306 ist es von Martinus Opitius, Georgius Hegewald, Joannes Raembgen und Wenzell Wilde unterzeichnet. Da Opitz als erster unterschrieb und die andern sich später nicht als Dichter hervortaten, »so wird er wohl der Dichter sein«. (Wit- kowski, ›Zur Opitz-Bibliographie‹ S. 531, wodurch Palm, 158 überholt ist.)
Karl Weinrich, 26. September 1584 bis 8. Dezember 1639, Dok- tor der Rechte und »Notarius Judicii Ecclesiastici in Reipubl. Vra- tislav.«, oder »Consistorii Vratisl. Notarius«, war eifriger Gelegen- heitsdichter, der zwar meist lateinisch, hin und wieder aber auch deutsch schrieb. In Cunrads Theatrum Symbolicum (siehe Einlei- tung zu Nr. 2) ist er in Centurie VII, 349 mit Beitrag von 1616 vertreten. Im Jahre 1634 beteiligte Opitz sich an der Gratula- tionsschrift zu seinem 50. Geburtstag.
Die auf Palm zurückgehende Datierung ist zweifelhaft. Die Klage über eigene Traurigkeit berechtigt zu einer frühen Datie- rung und Suecus, Z. 5, könnte sich auf Karl IX. beziehen.
CAROLO WEINRICHIO
die nominis ipsius festa.
WEinrichium recte Carolum dixere parentes:
Namque vir est Carolus, quem bona vina volunt.
Quo mihi tristities mentis, curaeque molestae?
Non istud vanis tempus eget lacrymis.
5 Longe hinc Suecus abest, sed nec suspiria curat,
Et nimium siccos omnia dura manent.
Ingeniosa mihi sitienti porrige vitra,
Et moveat calidos Musica bella pedes.
Dic, bene Weinrichium, bene nos, bene quotquot amici,
10 Non male Weinrichio mique tibique volunt.
Weinrichii lux ista mei est; at protinus istam
Ille tuam pariter iussit et esse meam.
Vota quidem bona sunt: voti est auriga Lyaeus,
Hic alis raptus qui volat, ille volat.