107 Sz 108 1629
Stammbucheintragung für Christoph Jacob
In der Handschriftensammlung der Biblioteka Jagiellónska zu Kra- kau befindet sich ein Blatt, das früher in Berlin aufbewahrt wurde und mit der Radowitzschen Sammlung an die Preußische Staatsbi- bliothek gekommen war. Im Catalogue de la collection précieux de lettres autographes par feu de Mr. J. de Radowitz, Berlin 1864, wird es als Nr. 7555 verzeichnet. Es handelt sich um ein Albums- blatt, welches der Dichter am 7. Juli 1629 für Christoph Jacob aus- stellte. Über Jacob siehe die Mitteilung zu Werk Nr. 72.164, Bd. II, 745.
Auf der Vorderseite des Blattes steht der von Opitz häufig verwen- dete Satz
da beneuolentia L. M. Q.
scripsi Mart. Opitius à
Boberfelda. Vratisl. Si-
lesior. An. M. DC. XXVIIII.
Non. Quinctil.
Auf der Rückseite schrieb der Dichter das Sextett des schon 1625 veröffentlichten Sonetts. Drei Sternchen über der ersten Zeile deu- ten (wie die Nachschrift) an, daß die Oktave absichtlich ausgelassen wurde. Der Wortlaut weist nur geringe Abweichungen gegenüber 1625 auf:
Wo hertz vndt sinn nicht ist, da bleibet nur die handtDer mundt vndt das gesicht ein vngewißes pfandt:
Rechtschaffen meinen heißt recht fördern vndt recht lieben,
Wie Gott vns selber liebt, der auch ein Stammbuch helt,
In welches der so jhn für allem auff der welt
Von gantzer seelen ehrt steht oben an geschrieben.
Ex epigrammate in gratiam possessoris scripto ante aliquot annos ab eod. Opitio.